VERSORGUNGSPLAN

Brunnenfeld St. Johann

WICHTIGE DATEN

  • Fläche: 9,45ha
  • 5 Vertikalbrunnen (Bohrbrunnen / erb. 1978 – 1989)
  • 1 Horizontalfilterbrunnen (erb. 2003)
  • Umstellung auf drehzahlgeregelte (energieeffizientere) Pumpen 2015
  • sämtl. Brunnen sind hermetisch verriegelt / hochwassersicher
  • 95% des Trinkwassers für Tz/Wimp/Grfb werden aus dem BF St. Johann gefördert

  • Photovoltaikanlage (150 kWp / erb. 2016)
  • Sanierung der Einfriedung 2015 / 2020
  • Ansiedlung von Bienenvölkern & Pflanzung seltener Obtsbäume (-> Biodiversität / 2015)
  • Einrichtung einer Notwasserversorgung 2011 / 2012 (-> siehe Pressetext unterhalb)
  • Entschädigungszahlungen an Landwirte für beschränkten Düngemitteleinsatz auf bewirtschafteten Feldern vor dem Brunnenfeld

PRESSETEXTE

2011 / 2012: TRINKWASSER – NOTVERSORGUNG

Um die Bevölkerung im Versorgungsgebiet des GWLV-Ternitz und Umgebung – Stadtgemeinde Ternitz/Marktgemeinde Wimpassing /Marktgemeinde Grafenbach-St.Valentin (ohne Hochzonen) – in Katastrophenfällen mit Trinkwasser versorgen zu können, wurde ein entsprechendes Projekt erarbeitet und umgesetzt. Mit einer Leitungslänge von 2.325 Laufmetern (Rohrmaterial: Polyethylen, Durchmesser 315mm, Druckstufe 16 bar) und der technischen Einbindung in die Anlagen im Brunnenfeld St. Johann wurde ausgehend von der Station 21 (am „Wurra“ in Sieding) des Stixensteinerkanales der I. Wiener Hochquellenwasserleitung eine Notwasserversorgung für die Wasserversorgungsanlage des GWLV-Ternitz und Umgebung geschaffen. Diese TRINKWASSERNOTVERSORGUNG befüllt den Hochbehälter „Am Gfieder“ (4.200 m³) vom Ausgangspunkt (Station 21) im freien Gefälle (!!). Damit ist eine Trinkwassernotversorgung (auch ohne Strom) für den GWLV-Ternitz und Umgebung jederzeit umsetzbar. Entsprechende vertragliche Sicherstellungen mit Gemeinde Wien sind abgeschlossen.

VORTEILE: Auch ohne Strom ist eine Trinkwassernotversorgung für überwiegende Teile des Verbandsgebietes sichergestellt – die Hochzonen werden mittels eines vorhandenen Notstromaggregates (150 kVA) – Behälterfüllung – bedient.

2014: AUSTAUSCH DER UV-DESINFEKTIONSANLAGEN

Im Jahre 1974 wurde von der Wasserrechtsbehörde eine UV-Desinfektionsanlage vorgeschrieben. Diese Anlage war in einem eigenen Gebäude in 2630 Ternitz, St. Johanner Straße (Zubringerleitung aus dem Brunnenfeld St. Johann) untergebracht. Für die Desinfektion des Trinkwassers waren 32 UV-MULTUS-Brenner im Einsatz. In zwei Erweiterungsschritten musste diese Desinfektionsanlage auf insgesamt 62 UV-Brenner – Erhöhung der Pumpleistung im Brunnenfeld St. Johann auf 120 l/sek. – ausgebaut werden. Jeder dieses UV-Brenner hatte einen Strombedarf von 40 W und eine maximal beschränkte Einsatzdauer von 7.000 Stunden.
Im Jahre 2014 wurde diese Desinfektionsanlage durch zwei UV-Desinfektionskammer der Fa. Aquafides, direkt in der Pumpstation im Brunnenfeld St. Johann, ersetzt.
Die UV-Desinfektionsanlagen in Ternitz-Sieding (2 UV-Brenner), Stixenstein (1 UV-Brenner) und in Versorgungsgebiet Penk (1 UV-Brenner) wurden ebenfalls auf die neue Technologie ausgetauscht.

VORTEILE: Durch die Reduzierung der UV-Brenner (94->16 Strahler) bei gleicher Durchflussmenge (120 Liter/sek.) im Brunnenfeld St. Johann konnte ein massives Stromeinsparungspotenzial generiert werden !! Insgesamt wurden die im Einsatz stehenden UV-Strahler von 101 auf 20 UV-Brenner reduziert, wobei die Strahlereinsatzdauer von 7.000 Std. auf 8.760 Stunden/pro Strahler erhöht wurde. 

2015: AUSTAUSCH DER BRUNNENPUMPEN IM BRUNNENFELD ST. JOHANN

Die Brunnen 1 + 2 + 3 (1978), Brunnen 4 (1987) und der Horizontalfilterrohrbrunnen (2004) wurden mit „starren“ Brunnenpumpen ausgestattet. Nach technischen Berechnungen über die notwendigen Pumpenleistungen (Höhenmeter/Reibungsverluste/etc.) in Verbindung mit den tagesbedingten Trinkwassermengen wurde der Ankauf von neuen Brunnenpumpen ausgeschrieben. Mit Beschluss der Verbandsversammlung erhielt die Fa. ITT, 2000 Stockerau (Vogel-Pumpen) den Zuschlag. Damit wurde der Umstieg auf drehzahlgeregelte Brunnenpumpen in die Wege geleitet. Im Jahre 2015 wurden alle Brunnenpumpen im Brunnenfeld St. Johann, getauscht. Zudem wurde in der Pumpstation St. Johann die komplette E-Verteileranlage, ebenfalls ein Bestand aus dem Jahre 1974, getauscht und damit auf den „Stand der Technik“ gebracht. Die Kosten für dieses Vorhaben beliefen sich auf ~€ 120.000,–.

VORTEILE: eine verbrauchsabhängige Ansteuerung der Brunnenpumpen bringt eine wesentliche Stromersparnis

2016: ERRICHTUNG DER PHOTOVOLTAIKANLAGE IM BRUNNENFELD ST. JOHANN

Nachdem der Umbau auf drehzahlgeregelte Brunnenpumpen und der Austausch der UV-Desinfektionsanlage abgeschlossen war, konnten auch die Planungen für die notwendige Größe einer Photovoltaikanlage im Brunnenfeld St. Johann in Angriff genommen werden. Es wurde nach Abwägung aller in Frage kommenden Aspekte (Trinkwasserspitzenbedarf, Sonnenstunden, Ausrichtung, etc.) eine 150 kWp Anlage in OST/WEST-Ausrichtung errichtet. 576 KIOTO-Module mit einer Gesamtfläche von 937,1 m² wurden auf einem Schletter-Stell-System montiert. Nachdem alle behördlichen Verfahrensabläufe (Baubewilligung, Naturschutz, Hochwasserschutz, ……) durchlaufen waren und die Anlagenerrichtung auch behördlich abgenommen wurde, konnte die 150 kWp Anlage am 19.8.2016 in Betrieb genommen werden (Gesamtanlagenkosten € 191.274,59).
Seit diesem Zeitpunkt ist auch die softwaretechnische Applikation der Fernwirkanlage für das Brunnenfeld – Umstellung auf eine „photovoltaikoptimierte Steuerung“ – in Verwendung. D.h. ab einer „Sonnen-Stromproduktion“ von mindestens 20 kW, wird im Brunnenfeld St. Johann „drehzahlgeregelt“ Trinkwasser aus den Brunnenanlagen gefördert und UV-desinfiziert. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde aus Kostengründen mit (Nachtstrom) in den Nachtstunden – niveauabhängig vom HB-Gfieder – gepumpt. Der erzeugte Überschuss an Sonnenstrom wird vertraglich von der Fa. Naturkraft abgenommen.

CO2 Ersparnis Stand August 2020: 1.264 Tonnen (!)

 

2016: ERRICHTUNG EINER BIENENWEIDE IM BRUNNENFELD ST. JOHANN

Auf einer Fläche von rd. 1.800 m² wurde im östlichen Teiles des Brunnenfeldes St. Johann eine ökologische Ausgleichsfläche (NATRUA 2000 Schutzgebiet) in Form eines Bienenstandes errichtet. Begonnen wurde mit 5 Bienenständen, die sich mittlerweile auf 12 Bienenvölker (natürlicher Zuflug) erweitert hat. Zudem wurden in diesem Bereich „alte Obstbaumsorten“ wie z.B. Quitten, Mispeln, Blutkricherl, Felsenbirne, Dirndl- und Vogelbeerbäume gepflanzt.
Für den Vogelbestand im Brunnenfeld St. Johann wurden entsprechende Nist- und Brutkästen angebracht.

VORTEILE: Die „Bienenweide“ im Brunnenfeld St. Johann wurde bezogen auf das im Jahre 2016 massiv auftretende Bienensterben errichtet. Im 10ha großen Brunnenfeld St. Johann, das frei von jeglicher Düngung gehalten wird, gedeiht die Obstbaumkultur, die Bienenvölker und der Vogelbestand in prächtiger Weise.